Wie geht zukunftsfähiger Mittelstand?

 

Viel Unternehmer*innen fragen sich aktuell, wie sie mit ihrem Business in solch turbulenten Zeiten bestehen und am besten noch digitale Transformation vorantreiben können.

Folgende fünf Faktoren sind unserer Meinung dafür entscheidend.

Mittelständische Unternehmen inklusive der vielen Familienunternehmungen sind eine bedeutende Säule der deutschen Wirtschaft. Doch besonders der Mittelstand ist zurzeit enormen Belastungen ausgesetzt. Die aktuelle Situation zwingt, Denk- und Handlungsweisen noch schneller zu ändern. Versorgungsengpässe, Mangel an Fachkräften, Preissteigerungen etc. verlangen dringend nach einer gründlichen Überprüfung der gewohnten Abläufe und Strukturen.

Mit der drohenden Rezession hat sich die Atmosphäre im Mittelstand verschlechtert. Besonders der – schon seit Jahren anhaltende – Personalmangel und die erhöhten Ausgaben für Energie und Einkauf belasten Unternehmen stark.
Klar ist, ein einfaches Weitermachen wie bisher ist nun wirklich keine Option mehr. Um in den aktuellen und künftigen Krisen bestehen zu können, braucht es den Willen und Mut zur Weiterentwicklung.

Was die Menschen – Führungskräfte und alle anderen – in diesen Unternehmen jetzt und hier schon machen können, um zukunftsfähig zu werden, beschreiben wir hier.

Einfach so weitermachen, wie bisher, ist keine Option!

Um Klein- und Mittelstand gegen Krisen abzusichern, sind frische Gedanken erforderlich und natürlich auch entsprechend neues Handeln. Doch leider stehen viele Unternehmen ihrer eigenen Weiterentwicklung im Weg. Immernoch. Trotz allen Bedrohungen da draußen.

Vielen scheint es wohl immer noch zu gutzugehen, sie verharren noch immer in alten Organisationsmustern aus längst vergangener Zeit. Dieser Mangel an Flexibilität behindert Wandel und macht damit anfällig für unvorhergesehene Ereignisse.

Warum werden in solch dynamischen Zeiten tatsächlich immer noch alte Rezepte aus den Schubläden geholt und versucht, Kosten beim Personal und im Marketing zu sparen? Sollte man nicht gerade jetzt seine Aktivitäten samt Werbemaßnahmen und Investments in neue Technologien erhöhen?

Um in unbeständigen Märkten bestehen zu können, müssen sich Unternehmen endlich konsequent digitalisieren und neue Technologien nutzen.

…Daran führt kein Weg vorbei. Denn nur so wird es gelingen, eine umfassende Sicht auf die eigene Unternehmung zu haben. Es muss ja nicht unbedingt gleich der Einsatz von künstlicher Intelligenz sein.

Wie nun aber Organisationen zukunftsfähig machen?

Hier nennen wir fünf Schlüssel, die Sie für Ihre Entwicklung in der neuen Zeit unbedingt benötigen:

1. Mensch an erster Stelle!

Mittelständler:innen müssen spätestens jetzt die Bedürfnisse ihrer (potenziellen) Kund:innen noch entscheidender in den Vordergrund rücken und diese noch viel besser kennenlernen.

Das gilt genauso fürs Employer Branding. Junge Talente werden heute weniger durch monetäre Anreize angezogen, sondern interessieren sich eher für die Bedeutung ihrer Tätigkeit. Dementsprechend sollten mittelständische Unternehmen also großen Wert darauf legen, eine zukunftsorientierte Firmenkultur zu leben und die Erwartungen jungen Talente berücksichtigen.

Überlegen Sie daher, wie das eigene Unternehmen auf diese grundlegenden Veränderungen reagieren kann. Welchen Sinn kann die Mitarbeit im Unternehmen bringen und wie nutzt man die individuellen Fähigkeiten der Mitarbeitenden am besten?

2. Digitalisierung jetzt!

Motor für raschere Veränderungen ist und bleibt die Digitalisierung aller möglichen Bereiche und Prozesse im Unternehmen. Digitalisierung unterstützt massiv dabei, alte Strukturen zu sprengen und die Kundenbindung zu optimieren. Es wird möglich Marketingaktivitäten auf Basis von Daten zu entscheiden und im Idealfall bekommen Unternehmer:innen eine bessere Sicht auf ihre Wertschöpfungskette.

Wir von Neue Werte schwärmen seit schon dreizehn Jahren für Digitalisierung. Denn sie ermöglicht Unternehmen nicht nur einfach, Prozesse effizienter auszuführen, sie bildet den Grundstein für neue Ideen und Geschäftsmodelle.

Das Beste: Mithilfe von Daten bzw. deren präzisen Analyse, wie Kunden mit Produkten und Dienstleistungen interagieren, kann das Marketing alle Maßnahmen deutlich optimieren und so noch effektiver auf die Bedürfnisse von Abnehmer:innen reagieren.

Digitalisierung ist also Grundlage und gleichzeitig mächtiges Werkzeuge für effizientes Wachstum und einen schonenderen Umgang mit Ressourcen.

3. Nachhaltigkeit leben!

Apropos: Schonenderen Umgang mit Ressourcen. Klein und mittelständische Unternehmungen müssen heute eine klare Antwort, auf das Thema Nachhaltigkeit haben, um weiterhin wettbewerbsfähige Argumente für Kunden und Talente bieten zu können.

Dazu gehören unter anderem der faire Umgang mit den eigenen Mitarbeiter:innen, Chancengleichheit, die sogenannte Work-Life-Balance und selbstverständlich die persönliche Gesundheit.

Inzwischen wünschen sich z. B. immer mehr Konsument:innen Informationen über den CO₂-Abdruck eines Produktes und kulturelle Beiträge von Unternehmen.

Mittelstand, der in einem verantwortungsvollen Sinne handelt, bietet ein einzigartiges kommunikatives Thema für die Vermarktung. Es ist jedoch entscheidend, sich dabei nicht nur auf eine grüne Fassade zu beschränken.

Unternehmen sollten – ob durch gesetzliche Anforderungen oder ein eigenes Gespür für Verantwortung – untersuchen, welche Umweltbeeinträchtigungen sie verursachen und wie diese direkt und indirekt minimiert werden können.
Neben der ökologischen und sozialen Dimension bietet aber auch die ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit reichlich Potenzial für ein zukunftsfähiges Unternehmen:
Die Verbesserung von Abläufen durch Automatisierung und die kosteneffiziente Nutzung vorhandener Mittel heben diese Potenziale.

4. Fehler finden und lieben lernen!

Digitalisierung ist ein großes Vorhaben. Eher ein Marathon, als ein fixes Rennen. Der Umgang mit Fehlern kann, wenn er denn konstruktiv ist, eine echte weitere Chance sein – die sogar schneller Wirkung entfaltet und dazu auf größeren Wandel vorbereitet.

Begreifen Sie diese Zeilen gern als unseren Geheimtipp für den Mittelstand. Welchen Einfluss eine positive Fehlerkultur in Unternehmungen haben kann, ist nicht zu unterschätzen. Im Unternehmen sollte offen über Fehltritte geredet werden können, statt dass sie vertuscht werden. Erfolgreiche mittelständische Unternehmungen nutzen die Vorteile einer guten Fehlerkultur und erhöhen dadurch sogar ihre Produktivität.

Denn über Probleme, Hindernisse und Fehler kann man bestmögliche Lösungen entdecken und so fördern Fehler Innovationen im eigenen Unternehmen.

5. Chancen von Vielfalt nutzen!

Wie beschrieben ist der Druck auf den Mittelstand höher denn je. Daher nun unser Geheimtipp Nummer zwei. Unser Liebling unten den fünf Punkten hier:

Vielfalt.

Eine sogenannte inklusive Unternehmenskultur ist gut für den Erfolg von Mittelstand. Denn Unternehmen, die Vielfalt leben, können sich besser behaupten.
Zum Beispiel gelingt es ihnen leichter, neue Mitarbeiter:innen zu finden und sie haben auch eine zufriedenere Kundschaft. Laut Studien sind sie dazu auch innovativer und umsatzstärker.

Diversität – in Bezug auf Alter, Geschlecht, Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung, Behinderung und auch Mindset – ist moralisch richtig und stärkt die gesamte Unternehmung in allen Bereichen.

Das klingt gut? Dann ran. Proaktive Auseinandersetzung mit Diversität und auch Inklusion ist unserer Meinung nach einer der entscheidenden Faktoren für zukünftigen Unternehmenserfolg.


Alles zusammen denken und entsprechend handeln.

Alle fünf Punkte wollen beachtet und weiterentwickelt werden. Eine einfache Formel steht somit für Zukunftsfähigkeit: Menschenzentriertheit + Digitalisierung + Nachhaltigkeit + Fehlerkultur + gelebte Diversität.

Unternehmer:innen im Mittelstand sollte sich daher ganz ehrlich fragen, wo das eigene Unternehmen bei diesen Punkten steht. Und dann vorallem nicht sparen, sondern in das investieren, was da ist. Sich, wenn möglich, Hilfe holen, aus dem eigenen Team oder / und von extern. Nur so lässt sich jetzt und später in solch turbulenten Zeiten bestehen.

Die viel beschworene Digitalisierung allein wird nicht ins Übermorgen führen. Dreh und Angelpunkt jeder Unternehmung sollte daher immer der Mensch und seine Lebensgrundlage sein. Menschenzentriertes und ressourcenbewusstes unternehmerisches Handeln ist die Grundlage einer lebenswerten Zukunft UND einer nutzenbringenden Digitalisierung.

 

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Luisa Barbera – selbstständige Kinderärztin

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Daniel Hoffknecht – Filmmusikkomponist und Musiker