Mobiles Arbeiten – Chance unserer Zeit

 

In der Waldhütte, an einem See oder am Strand im Ausland arbeiten? Für viele ein Traum, der sich heute in immer mehr Berufen immer leichter realisieren lässt. Mobile Arbeit bestimmt mehr und mehr unseren Alltag. Was genau mit mobiler Arbeit gemeint ist, wollen wir uns in diesem Artikel anschauen.

Was ist mobiles Arbeiten?

Noch vor zwanzig Jahren war es kaum vorstellbar, in welchen Formen wir heute digital, ortsungebunden und flexibel arbeiten können. Das Mobile Arbeiten hat Einzug in unser Leben gehalten – und nicht zuletzt Corona hat diesen Trend noch verstärkt.

Bei einer repräsentativen Umfrage zum DGB-Index “Gute Arbeit 2020” gaben immerhin 36 % der TeilnehmerInnen Mobile Arbeit zumindest in Teilen als ihre Arbeitsweise an. (Quelle: Statista)

Der Begriff Mobile Arbeit ist dabei aber weit definiert, denn sowohl die Geschäftsreise, als auch die Arbeit beim Kunden zählen, neben dem klassischen mit dem Homeoffice, zur mobilen Arbeit.

Es kommt also mitunter auf die genaue Definition des Begriffes “Mobile Arbeit” an. Was ist der Unterschied zwischen mobiler Arbeit, Homeoffice und Telearbeit?

Um 1976 ist das Konzept als Telecommunting erstmals in der USA entstanden und meinte das Mitnehmen der Arbeitsmittel nach Hause. Als Telearbeit tauchte der Begriff in Deutschland Anfang der Achtzigerjahre auf und meinte das Arbeiten mittels Telekommunikationsmittel (etwa Telefon und BTX) fernab des Arbeitsplatzes im Unternehmen – meist jedoch zu Hause.

Heute wird überwiegend synonym von Homeoffice gesprochen und meint die mehrheitlich digitale Arbeit in den heimischen Wänden. Dank verbesserter gesetzlicher Rahmenbedingungen und offener Unternehmenskulturen – und nicht zuletzt durch die Coronapandemie – wächst diese Form der Mobilen Arbeit enorm.

Zu Anfang 2021 arbeiteten bereits 24% der Beschäftigten in Deutschland im Homeoffice. Wo einigen Quellen (Statista) zufolge das Potenzial bei 80% liegen könnte.

Der Begriff des Mobilen Arbeiten hat sich – dank leistungsstarker Notebooks, Hotspots und mobilem Internet – erst später verbreitet und meint eine vollkommen Orts-flexible Arbeitsweise. Diese Form bietet zumindest für reisefreudige MitarbeiterInnen enorme Möglichkeiten. Denn nicht nur die Dienstreise, sondern auch die Freizeitreise kann heute mit Arbeitseinsätzen kombiniert werden. Natürlich gilt es dabei auf die Work-Life-Balance zu achten. Eine Kombination mit Teilzeitarbeit macht die Mobile Arbeit besonders attraktiv. Schauen wir uns nun die Vorteile genauer an.

Vorteile Mobile Arbeit

Viele Stadtmenschen sehnen sich nach mehr Leben in der Natur. Mit der Mobilen Arbeit lassen sich Landleben, die Ruhe der Natur und ein herausfordernder Job mitunter vereinen.

Andere ArbeitnehmerInnen überwintern gern in der Sonne. Egal, ob Südafrika, Australien oder die Kanarischen Inseln. Auch hier lässt sich mobil arbeiten. Viele ArbeitnehmerInnen nutzen auch die Dienstreise für mobiles Arbeiten.

So kann etwa auf langen Bahnfahrten oder Flügen die Reisezeit zum Arbeiten genutzt werden. Es können aber auch die verschiedensten geschäftlichen wie privaten Gründe für eine Situation sprechen, bei der Mobiles Arbeiten ausgesprochen hilfreich sein kann – etwa während der Zeit der Pflege eines Familienangehörigen.

Nachteile Mobile Arbeit

Während des mobilen Arbeitens ist es wichtig, die eigene Arbeitszeit im Auge zu behalten. In der Hektik oder im Flow kann es schnell passieren, dass länger als geplant an einer Aufgabe gearbeitet wird. Fehlen die gewohnten Ablenkungen und Rhythmen des Bürolebens oder klare Öffnungszeiten, geht mitunter das Gefühl für die eigene Arbeitszeit verloren.

Ein ganz anderer Nachteil ist die Störung oder Unterbrechung der Arbeit aufgrund der Gegebenheiten des gewählten Ortes. Ob Café, Coworking Platz oder eigene Küche – ohne klare Abgrenzung fehlt der Fokus für konzentriertes Arbeiten. Gerade zuletzt, während des Lockdowns – bei geschlossenen Schulen und Kitas – war es für Eltern kaum mehr möglich produktiv von zu Hause aus zu arbeiten.

Das fehlende Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen in Kaffeeküche und Flur wird immer wieder als Nachteil mobiler Arbeit genannt – wenngleich heutzutage viele brauchbare Kommunikationskanäle als Ersatz bereitstehen.

Schließlich gibt es eine ganze Reihe von Berufen, die aufgrund der Natur ihrer Tätigkeit ortsgebunden sind: Produktionsstätten wie Bäckereien oder Industriebetriebe können in der Regel nicht mobil arbeiten, den Arbeitsort ortsungebunden einrichten oder ihre Arbeit digitalisieren.

Der Arbeitgeber sollte sich beraten lassen

Um mobiles Arbeiten und/oder Homeoffice für die eigenen Mitarbeitenden zu ermöglichen bedarf eines arbeitsrechtlichen Rahmens.

Auf folgende Aspekte muss der Arbeitgeber unter anderem achten: Einhaltung der Höchstarbeitszeit, Einhaltung von Geheimhaltungsmaßnahmen bzw. Schutz seiner Geschäftsgeheimnisse, einen geeigneten Telearbeitsplatz, Arbeitsschutzvorschriften und einige weitere Punkte. Wir raten deshalb zu einer Prüfung der individuellen Unternehmensgegebenheiten durch SpezialistInnen. Ein gut erster Schritt ist es, eine Dienstvereinbarung zum mobilen Arbeiten mit den entscheidenden Punkten mit ihren Mitarbeitenden zu schließen.

Mobiles Arbeiten bei Neue Werte

Für die Mitarbeitenden bei Neue Werte gibt es seit vielen Jahren die Möglichkeit, einen Teil der Arbeitszeit als mobile Arbeit zu gestalten. Dieses Angebot wird von allen genutzt und hat unter anderem für einen reibungslosen Wechsel in das Vollzeit-Homeoffice während der Corona-Lockdowns beigetragen. Ein Nachteil bei der Produktivität oder internen Kommunikation konnte bisher nicht beobachtet werden.

Unsere Erfahrungen der letzten Jahre sind durchweg positiv. Mobiles Arbeiten ist zu einem festen Bestandteil unserer Kultur geworden. Überdies konnten wir – als Digitalagentur – schon mehrfach gemeinsam während Workations von besonderen Orten aus arbeiten, etwas während eines Aufenthalts der Agentur auf einer Finca auf Mallorca.

Fazit und Ausblick

Bundesweit steht das Mobile Arbeiten in vielen Unternehmen noch am Anfang, aber Corona hat dem Trend – auch durch einen besseren gesetzlichen Rahmen – weiteren Aufschwung gegeben. Bezüglich Mitarbeitendengesundheit und Vereinbarung von Familie und Beruf bietet Mobiles Arbeiten viel Potenzial und Gestaltungsspielräume – vorausgesetzt Arbeitsform und Unternehmenskultur und -kommunikation sind darauf ausgerichtet.

Klar ist, wir alle werden in Zukunft eine weitere Digitalisierung, Flexibilisierung und Mobilisierung von Arbeitsstellen erleben können – auch da kommende ArbeiternehmerInnen andere Ansprüche an eine Gestaltung ihrer Arbeitsstelle mitbringen.

Für den Austausch zu Erfahrungen, Kulturwandel und technische Voraussetzungen zu mobiler Arbeit dürfen Sie gern mit uns Kontakt aufnehmen.

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