Julia Seeliger – Mitgründerin von Klara Grün

 

Podcast
Folge 06 - Staffel 2

Ob im Badezimmer, dem Konferenzraum oder der Kaffeeküche – sauber wollen es alle haben, nur putzen will niemand. Ein guter Grund, die lästige Arbeit auszulagern und sich keine weiteren Gedanken mehr zur Reinigung machen zu müssen.  So weit, so ungewöhnlich – und so unüberlegt.  Denn, wer putzt da eigentlich am Ende genau, mit welchen Mitteln, zu welchen Arbeitszeiten und zu welchem Lohn? 
Und wie könnte eigentlich „sauber in gut“ aussehen?
 

Mit diesen Fragen starteten Luise Zaluski und Julia Seeliger vor mehr als drei Jahren ihr Start-up Klara Grün. Der erste Gedanke: Weg von den aggressiven und umweltschädlichen Reinigungsmitteln, hin zu einer zeitgemäßen nachhaltigen Reinigung. 

Nach einigen Experimenten stand fest, mit einer Handvoll Grundzutaten wie Zitronensäure, Alkohol und Natron lässt sich alles biologisch verträglich putzen und lassen sich die Belastungen für Haut und Material minimieren. Zudem fallen die vielen herkömmlichen Plastikverpackungen weg, in denen Reinigungsmittel verkauft werden. 

Kurz nach der Zusammenstellung aller nachhaltigen Putzutensilien standen die beiden Gründerinnen vor der eigentlichen Herausforderung beim Aufbau eines Start-ups. Jetzt ging darum, Mitarbeitende zu finden – und vor allem – fair und geregelt anzustellen. Und hier beginnt die außergewöhnliche Geschichte, die uns Julia Seeliger in unserem Podcast erzählt. 

Was mit einer einfachen Marktrecherche und einigen Zahlenbeispielen begann, entpuppte sich als Startpunkt und heutiger Markenkern der öko-fairen Putzrevolution von Klara Grün. 

Doch mit der Kalkulation eines Stundenlohns über Tarif und Mindestlohn allein führt nicht automatisch zu besseren Arbeitsbedingungen in einer Branche mit desolatem Ruf – das wurde den Gründerinnen schnell bewusst. Erst mit aufrichtiger Wertschätzung der Arbeit durch Arbeitgebende und Kunden kann von echter Verbesserung gesprochen werden. 

Ein wichtiges Stichwort hierbei: Sichtbarkeit. 

Klara Grün holte dabei die Reinigungskräfte bewusst aus der Unsichtbarkeit, etwa durch die Verlegung der Reinigungstätigkeiten in die Randzeiten des Geschäftsbetriebes. Was anfangs noch einige Argumentationen aufseiten der Kunden benötigte, stellte sich langfristig als Gewinn heraus. Arbeitnehmer*innen und Reinigungskräfte begegnen sich früh morgens und abends, die Menschen hinter den sauberen Fußböden werden sichtbar und der direkte Austausch für Lob und Kritik wird möglich.

Aus dem ersten Ansatz, ein Putzunternehmen mit ökologischen Reinigungsmitteln zu gründen, ist mittlerweile eine Mission geworden.

Raus aus der Unsichtbarkeit, rein in die gesellschaftliche Teilhabe. 

Mittlerweile kann sich das Putz-Startup Klara Grün vor Anfragen kaum retten – trotz der etwas höherpreisigen Dienstleistung. Das steigende Interesse hat dabei mit dem erwachsenden Bewusstsein für ökologische und faire Lösungen tun, aber auch mit der hohen Qualität, die Klara Grün von den vielen Dumping-Anbietern und Plattformen absetzt. 

Die diversen Beschäftigten des Start-ups sind der beste Beweis des erfolgreichen Konzeptes. Das Unternehmen bietet einen ernsthaften Job(wieder)einstieg, etwa für Geflüchtete und Personen mit besonderen Erwerbs- und Bildungsbiografien.

Beim Thema Wachstum fällt die Antwort von Julia Seeliger klar und geradlinig aus.

Den Gründerinnen gehe es nicht darum, das größte Reinigungsunternehmen zu werden – sondern dasjenige mit dem größten Impact. 

Mit Workshops, tausenden Followern der Putztipps auf Instagram und als Vorbild für andere Reinigungsunternehmen sehen wir Klara Grün bereits auf dem besten Wege dazu.

Rezepte für die einfachen ökologischen Reiniger und jede Menge praktischer Putztipps finden sich auf dem Instagram Profil von Putz-Fluencerin Luise.

 

 

“Über morgen reden – Folge 6 der zweiten Staffel mit Julia Seeliger - Mitgründerin von Klara Grün”

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Wie der Titel verrät, wollen wir über das reden, was morgen kommt und heute schon im Wandel ist. Wir möchten herausfinden, wie sich Werte in unserer Gesellschaft verändert haben – ob Einstellungen zu Beruf, Diversität, Stellenwert der Arbeit oder auch zur Zusammenarbeit, zu Geschäftsmodellen und zum Leben ganz allgemein. Wir gehen der Zeitenwende auf die Spur. Alles gezielt mit Interview-Partner:innen außerhalb unserer eigenen Agentur/Digital-Bubble. Was können wir für die nächsten 15 Jahre lernen?

 

 
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